Einmal über Bangkok bitte…

Es ist schon eigenartig – ich beginne immer eine solche Reise etwas nervös, aufgeregt und entgegenfiebernd. Gedanken, ob man wirklich an alles gedacht hat, werden immer stärker – die Dokumente und der Rucksack werden nochmal und nochmal gecheckt. Es sind bei mir Momente, die sich sicherlich mit Vorfreude und Lampenfieber des ersten Schritts auf diese Reise abtuen ließen, es sind aber auch Momente, die ich genieße und ich fast meditativ bei mir bin.

Und dann der Sprung – los.

Los mit dem Zufallen der Wohnungstür, los mit der Fahrt zum Flughafen, los mit den Check-Ins, Starts, Landungen, viel zu häufigen Essen in der Luft, los mit dem Durchstreifen der Zeitzonen, bis der Körper nicht mehr weiß, ob er eigentlich schlafen oder wach sein soll.

Und doch ist dieser Start für mich so viel anders als alle Starts bisher. Meine Abreise ist davon getrübt, dass mein stets guter Freund und verlässlicher Reisepartner Achim kurzfristig nicht dabei sein kann. Wir erlebten gemeinsam bei den Planungen die Vorfreude, entwickelten die Ideen um Myanmar, nahmen alle Buchungen und Visahürden in einer positiven Selbstverständlichkeit. Doch im letzten Moment stellte das Leben Achim eine noch viel größere Herausforderung vor, bei der ich ihm wahnsinnig viel Energie und Kraft wünsche.

So stehe ich allein am Check-in, fühl mich anfangs noch fast wie auf einer gewohnten Geschäftsreise, komme mit einigen anderen Urlaubern ins Gespräch – Seychellen? Tauchen? – ja, auch ein cooles Vorhaben – noch nicht meins…

Neben mir ist der Sitzplatz im Flieger leer, ich breite mich aus, irgendwie sehe ich gedanklich Achim unter meinem ganzen Haufen aus Literatur, Decken, Kissen. Viel Zeit, um sich Gedanken zu machen, über sich, mit dem Trip, den tollen Wünschen, Gedanken und Mitgaben der Zurückgelassenen. Meine Planung und Reihenfolge der Zielorte stelle ich nochmal etwas um, da ich kurz vor Abreise noch eine Einladung von Myat Su zum ersten Musikfestival in Myanmar überhaupt habe. Es soll kommendes Wochenende stattfinden. Eine tolle Chance sich unter die Locals zu mischen und mit ihnen zu feiern. Dann kommt der Strand eben dazwischen und nicht zum Schluss. Mal sehen ob dies gelingt. Ob nun mit oder ohne Festival – es wird eine tolle Reise.

Eine Reise nicht nur durch ein neues herzliches Land im Umbruch mit viel Kultur, sondern sicher auch eine Reise zu mir selbst. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals drei Wochen am Stück irgendwo allein verbracht zu haben. Das wird eine völlig neue Erfahrung. Aber auch auf diese freue ich mich schon heftig.

Gerade beginnt der Landeanflug auf Bangkok, es sollen beschauliche 35 Grad sein und meine Uhr zeigt jetzt 19 Uhr an. Wieder 4 Stunden weg, aber die hole ich mir beim Heimflug wieder 😉

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Zwischenstopp in Dubai