Gastbeitrag von Achim:
Arequipa – eigentlich hatten wir gedacht, wir finden aus Zeitgründen nicht mehr in die weiße Stadt – und jetzt waren wir auf dem Weg hierher. Angekommen sind wir morgens um fünf Uhr mit dem Bus aus Puno. Wir haben dann erstmal in einer Chifa ( chinesischer Schnellimbiss) am Busterminal ein, zwei Tee getrunken, um die Fahrt aus den Knochen zu bekommen und die Nacht zu Ende zu bringen. Dann ging es mit dem Taxi zur Plaza del Armes, dem Zentralen Platz – wunderschön angelegt mit Palmen, Brunnen und Arkaden ringsherum. Wir schlenderten durch die noch verträumten leeren Gassen zu dem Hostel, das wir uns ausgesucht hatten. Dort angekommen übermannte uns dann doch noch mal der Schlaf.
Nach einem kräftigen Frühstück erkunden wir dann aber die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wundervolle Kolonialarchitektur ( hervorzuheben sind die vielen prächtigen Innenhöfe) – herrschaftliche Villen wechseln sich mit imposanten Kirchen und öffentlichen Gebäuden ab. Viele bestehen aus natürlich belassenen, porösen Sillar-Stein, einem weiß-beigen Vulkan/Tuffgestein – Da muss ich doch gleich mal schauen, ob der Naturstein auch bei uns zu haben ist…
Arequipa liegt auf 2350m Höhe, im Hintergrund bilden die drei Hausberge Chachani, Misti und Pichu Pichu ( jeweils ca. 5600-6000m hoch) eine atemberaubende Szenerie. Arequipa wird auch die weiße Stadt genannt, aber nicht auf Grund der weißen Gebäude, sondern auf Grund der ursprünglich fast weißen, spanischen Bevölkerung.
Am Nachmittag machten wir eine Führung mit einer deutschsprachigen Mitarbeiterin durch die Klosteranlage Santa Catalina, ein riesiger Gebäudekomplex, fast eine eigene Stadt, in der die wohlhabenden Familien ihre zweitgeborenen Töchter ( bis zu 125 Nonnen) schickten – Ergebnis für uns: eine große Anzahl an fantastischen Bildern. Als nächstes Stand ein Besuch auf dem Mercado auf unserem Rundgang durch die Stadt. Auf den Märkten kann man immer das brodelnde Leben der Peruaner erleben, außerdem gab es hier leckeres Eis.
Danach genossen wir auf einer Dachterrasse an der Plaza den peruanischen Sonnenuntergang in Arequipa 🙂 und folklorische Live-Musik von Simon & Garfunkel ( El Condor Pasa). Jetzt war ich endlich dran: ein Meerschweinchen musste unbedingt von mir verspeist werden. Jan hatte seine Erfahrung mit der peruanischen Spezialität ja bereits in Cuzco gemacht. Und er hatte recht. An dem Tier ist außer Knochen nicht viel dran. Aber geschmacklich konnte es mich überzeugen. Mit diesem schönen Abendessen klang unser erster Entdeckungstag Arequipa aus.